Du bist, was du isst…heißt es doch so schön. Aber ich denke auch, dass du bist, was du trägst. Deswegen sammle ich in meinem Kleiderschrank immer mehr Labels, die umweltbewusst produzieren und einen fairen Umgang mit ihren Mitarbeitern haben. Dazu gehört auch Maas Natur, deren Katalog ich immer begeistert durchblättere, wenn er bei mir im Postkasten landet. Diesmal sind eine Leinenhose, ein Schwarz-weiß geringeltes lässig geschnittenes Shirt, ein Merino-Sommerpulli und ein paar rosefarbene Espadrilles in meinen Schrank gewandert.
Mein Frühlings-Look 2016
Chino: 100% Leinen – gibt es bei Maas Natur
Pulli: Merinowolle – gibt es bei Maas Natur
Shirt: Biobaumwolle – gibt es bei Maas Natur
Kette: Rosenquarz Kette von Lotuscrafts – gibts via Glore-Store
Schuhe: Slip ons – gibt es via Maas Natur
Tasse: via Kukuwaja Shop
Katzen: Unbezahlbar, einzigartig und 100% ökologisch 😉
Warum ich dieses T-Shirt falsch herum trage? Weil ich es mit gutem Gewissen tun kann. Seit dem 24. April 2013 soll der Fashion Revolution Day daran erinnern, was Arbeitern in Bangladesh passiert ist, als die Textilfabrik über ihren Köpfen zusammengestürzt ist. Wir alle sind aufgefordert uns mit dem Label nach außen zu fotografieren, ein Statement gegen die unsäglichen Bedingungen zu setzen und zu fragen: „who made my clothes?“. Es geht darum zu hinterfragen, wo und wie die eigenen Klamotten produziert wurden. Ich trage ein Maas Natur Shirt und kann begeistert auf die Frage antworten, denn Maas Natur produziert fair, umweltbewusst und bio. Und ich habe mich sehr gefreut als Maas Natur gefragt hat, ob ich ein Foto zum Fashion Revolution Day für sie machen möchte.
Fashion Revolution Day – die Fakten
Dieser Tag fragt einmal im Jahr „Who made your clothes?“ und soll an das Unglück im Textildreieck in Bangladesh erinnern, bei dem viele Arbeiter ums Leben gekommen sind, weil die Gebäude in denen sie arbeiten mussten baufällig waren und ein großes Sicherheitsrisiko dargestellt haben. Trotzdem wurde dort produziert, weil wohl ein Menschenleben dort weniger wert ist als der Gewinn, den man mit einem Pullover oder T-Shirt machen kann.
Ich verstehe nicht, wie wir einerseits entsetzt auf den Bildschirm starren können, während der Tod vieler Arbeiter in Bangladesh verkündet wurde, die täglich fast wie Sklaven unter unsicheren und unwürdigen Bedingungen schuften – und dann bei Primark oder einem anderen Billiganbieter oder einem der teuren Labels einkaufen können, die genau dort produzieren. Aber nicht nur das „wer“ ist wichtig, auch das „wie“.
Unser virtueller Wasserverbrauch
Vor kurzem habe ich zum Weltwassertag recherchiert wie viel Wasser wir verbrauchen. Und damit meine ich nicht das tägliche Duschwasser oder den Spülgang nach der Toilette, sondern das virtuelle Wasser. Also all das Wasser, das in den Produkten steckt, die wir konsumieren, in den Klamotten, die wir tragen.
Der Kaffee zum Beispiel lässt 200 Liter Wasser fließen pro Tasse. Für die Kaffeebohnen, die wachsen, gepflegt, und aufbereitet werden müssen, bis sie bei uns im Siebträger und dem Kaffeefilter landen. Oder das Biokatzenfutter für unsere zwei Ökomiezen. Ist alles von Demeter, also biologisch einwandfrei produziert und mit guter Tierhaltung verbunden. Trotzdem werden etwa 15000 Liter Wasser verbraucht für ein Kilo Rindfleisch. Oder nehmen wir ein normales Baumwollshirt ohne Biosiegel.
Die Produktion eines herkömmlichen Baumwollshirts kostet durchschnittlich etwa 4000 Liter Wasser. Das gilt alles für den konventionellen Anbau in Entwicklungsländern mit einer oft sehr schlechten Infrastruktur, bei dem Wasser auf unglaubliche Weise verschwendet wird. Dazu kommt noch, dass im konventionellen Baumwollanbau auch mit Pflanzendünger und Total-Herbiziden gearbeitet wird, die wiederum das Grundwasser verschmutzen. Also auch langfristig die Trinkwasserreserven verkleinern.
Erstmal bekommen wir in Deutschland natürlich kein Problem. Wir haben genug Wasser. Aber wir bürden Menschen in Entwicklungsländern große Probleme auf, nur um unseren Konsum so kostengünstig und rückhaltlos genießen zu können. Und indirekt könnte das Ganze natürlich schon für uns zum Thema werden. Weil unser Konsum einen großen Einfluss auf all die Länder hat, die das Baumwollshirt oder die Kaffeebohne für uns herstellen. Wir heizen ja mit all dem was wir konsumieren den Wasserverbrauch an. Die Landwirtschaft zum Beispiel verbraucht nach Angabe der UN bis zu 70 % der Wasservorräte weltweit. Ohne Landwirtschaft gibt es aber kein Getreide, kein Tierfutter, langfristig kein Fleisch. Dann wird gerade in Entwicklungsländern kaum auf umweltfreundliche Produktion geachtet. Laut der Welthungerhilfe fließen 90% des Abwassers dort direkt in die Gewässer. Wenn wir hier also immer viel von allem wollen und das auch noch billig, sorgen wir dafür, dass Menschen in anderen Teilen der Welt an Wassermangel, an Durst und letztlich auch an Hunger leiden.
Klar können wir nicht die Welt retten, wenn wir kürzer bewusster einkaufen, auf Biolabels wie Maas Natur setzen oder kürzer duschen: Aber wir können mehr Wasser bewahren, wenn wir genau das alles machen.Im Biobaumwollanbau sieht das nämlich schon ganz anders aus. Da wird umweltschonend angebaut.
Warum Bio besser ist
Bio setzt keine Totalherbizide ein und schont die Umwelt, der Wasserverbrauch ist meist optimierter in der Produktion, ist es auch noch ein Unternehmen das auf Fair setzt, werden den Menschen gute Arbeitsbedingungen und faire Löhne zugestanden. Dreht also eure Shirts um, zeigt das Label und fragt nach „Who made my clothes?“. Bei mir ist es Maas Natur. Ein Familienunternehmen aus Deutschland, das ausschließlich biologisch und umweltfreundlich produziert, made in Germany, beste Qualität und klassische Schnitte. Es gibt auch eine junge Linie, mit coolen Sachen. Die Sachen sehen nach 10 und 20x waschen noch immer genauso aus, wie am Anfang. Die Shirts schrumpfen nicht im Waschgang und behalten ihre Form.
Natürlich soll das Leben auch Spaß machen und natürlich habe ich auch gerne schöne Dinge. Mir persönlich tut es aber gut und macht mich glücklich, wenn ich Kleider und Schuhe trage, die biologisch korrekt, fair und umweltschonend hergestellt wurden. Sie fühlen sich besser an und halten länger. Der geniale Nebeneffekt: Die Qualität ist besser und die Sachen halten länger. Deswegen kaufe ich immer wieder gerne bei Maas Natur ein und kann den Sommer kaum erwarten. Damit meine neuen Espadrilles endlich das Haus verlassen dürfen.
Zum Schluss – damit ihr das Blog mit einem Lächeln verlassen könnt – noch ein bisschen Fashion-Wissen. Die Schuhe sind nicht nur rosa und glitzern, sie sind auch ein echter Klassiker. Espadrilles. Weich, bequem und Sommer pur.
Die Geschichte der Espadrilles
Espadrilles haben eine lange Tradition. Die Hanfschnüre werden schon seit Jahrhunderten schneckenartig zusammengerollt und in Form gepresst. Keiner weiß letztlich genau, wo die Espadrilles entstanden sind. Provence oder Katalonien. Klar ist, dass sie im 14. Jahrhundert erfunden worden sind, benannt nach dem „Espartogras“. Ein Steppengras, aus dem die typische Strohsohle der Espadrille geflochten wurde.
Nach vielen Jahren der eher bescheidenen Existenz, wurden die Espadrilles Mitte der 50er zum Symbol für Lässigkeit. Grace Kelly zeigte 1956 im Filmusical „Die Oberen Zehntausend“, dass Espadrilles „High Society“ tauglich sind, John F. Kennedy trug sie und Sophia Loren verpasste ihnen den Riviera-Schick.
Anfang der 60er entwarf Modezar Yves Saint Laurent einen ersten Plateau-Schuh mit Bastabsatz. Künstler wie Salvador Dali oder Picasso trugen Espadrilles in jeder Lebenslage. Außerdem wecken die Hanftreter Erinnerungen an Sommer, Sonne und Urlaube im Süden.
Und ganz zum Schluss noch ein bisschen AWWWWW-Faktor 😉 Habt eine schöne Woche, meine Ökomiezen!
Also die Schuhe finde ich ganz wunderbar und der Pulli und die Hose sehen total bequem aus! Ich habe noch nie vom Fashion Revolution Day gehört, klingt aber total interessant. Es ist schon Wahnsinn, was wir mit unserem Konsum alles verbrauchen an Wasser etc. Meine Freundin näht jetzt nachhaltige Unterwäsche aus Reststoffen und verkauft sie, da musste ich sofort dran denken, als ich diesen Post gelesen hab! Mach weiter so, du hast einen wirklich tollen und inspirierenden Blog! Und schau mal bei mir vorbei, wenn du Lust hast 😉 Liebe Grüße, Laura
Hey Laura, danke für deinen lieben Kommentar – die Sachen sind auch sehr bequem und ich liebe den Fashion Revolution day weil er uns daran erinnert, dass wir achtsam und nachhaltig mit unseren Ressourcen umgehen sollten 🙂 Dein erster Blogartikel zu Costa Rica ist ja auch sehr schick – ich musste lächeln, weil im Zwart-Cafe waren wir auch schon. Costa Rica ist ein Reisetraum! Ganz liebe Grüße und bis bald, Petra