Über Statussymbole musste man früher nicht diskutieren. Die Besitzliste war klar: Das Auto zum Beispiel, eine dickefette RiesenVilla und alles andere womit sich Geldadel beweisen lässt. Wir ticken da anders. Mit W-I-R meine ich die Generation, die mit allen Möglichkeiten aufgewachsen ist.
Porsche, Ferrari, Mercedes? Langweilig!
Autos zum Beispiel sind für uns keine Statussymbole mehr! Neueste Studien belegen immer wieder: Wir legen keinen großen Wert mehr auf einen eigenen Luxusschlitten. Ganz anders als unsere Elterngeneration. Benzinverbrauch ist heute ein Thema, genau wie Umweltschutz! Deswegen haben immer mehr Stadtmenschen den Hang zum Kleinwagen mit wenig Verbrauch oder sogar zum Car-Sharing. Das ist nachhaltiger und weil nachhaltig immer relevanter wird, bekommt auch das Car-Sharing immer mehr Fans. Gut, wir sind nicht immer und zu jedem Zeitpunkt so edel und nachhaltig unterwegs, wie wir es eigentlich sein könnten. Leisten könnten wir uns faires Unternehmertum und nachhaltigen Konsum aber auf jeden Fall.
Wird alles gut?
Große Modekonzerne haben vor kurzem eine Vereinbarung unterschrieben, dass sie in Bangladesh (dem schlimmsten aller Textilmolochs) auf andere Produktionsbedingungen achten wollen. Ein erster Schritt! Und umso mehr Kunden mitziehen, desto stärker sind die Unternehmen gezwungen genau solche Vereinbarungen zu treffen und zu unterzeichnen. Auf sixx.de habe ich gerade zu genau dem Thema eine fulminante Zusammenfassung gelesen, wie man nachhaltige Mode besser erkennen kann. Die Autorin arbeitet unter anderem für Stylight, wo man neben all den anderen Marken auch immer nachhaltiger shoppen kann, damit nicht andere für unseren Lebensstil leiden müssen. Und so viel preislich luxuriöser ist die ganze faire Shoppingauswahl dann auch wieder nicht. Vielleicht sollte DAS auch unser neues Statussymbol sein – wir können es uns leisten mitzudenken, andere nicht auszubeuten, sondern den Menschen ihr Handwerk und ihre Arbeit fair zu bezahlen. Das ist doch deutlich netter als der Konsum auf Teufel-komm-raus. Nicht immer und 100 Prozent, aber doch immer mehr. Das habe ich mir zumindest ganz stark vorgenommen.
Who the F*** is „Generation Y“?
Gott sei dank, auch das haben immer mehr Studien und Forschungsprojekte ergeben, haben wir, die so genannte Generation Y (= Generation Young) aber noch ein weiteres Statussymbol, das ökologisch absolut einwandfrei ist: „Zeit“!
Die Arbeits-Welt dreht sich immer schneller. Wir sind ständig erreichbar. Ganz anders als unsere Eltern. Egal wo wir gerade sind und was wir tun. Egal ob Feierabend oder Wochenende.
Wir surfen, telefonieren, chatten, SMSen und checken die Arbeitsmails auch mal am Sonntagnachmittag zu Hause, am Besten alles gleichzeitig, mit den schicken neuen Smartphones. In der Zeit haben unsere Väter gerade entspannt an ihrem Statussymbol, dem Auto, herumgeschraubt. Das Wohnzimmer mit dem Festnetzanschluss in weiter Ferne und ein Brief vom Chef wäre ohnehin nicht mehr rechtzeitig vor dem Beginn der neuen Arbeitswoche angekommen. Ganz anders in Zeiten von Email und Handy. Da rennen wir die meiste Zeit, der ZEIT einfach nur hinterher.
Deswegen verhandeln junge Arbeitnehmer heute nicht mehr ausschließlich über ein großes Einstiegsgehalt, um sich dann Statussymbole wie ein teures Auto leisten zu können – Nein! Sie verhandeln immer öfter über ihre Zeit! Und das finde ich eine ganz wunderbare Entwicklung.
Alles liebe und bleibt nachhaltig,
Eure Petra