Gut, schon klar! Wer von Deutschland nach Costa Rica reisen will, der muss erstmal Flugmeilen hinter sich bringen. Das ist natürlich ein klitzekleines Manko, wenn ich für eine astreine Eco-Reise erstmal zur Ökosau werden muss. Aber Gott sei Dank gibt es diverse Programme, mit denen man das schlechte Gewissen gegen ein bisschen Kohle loswerden kann. So eine Art Minimalausgleich für den weltweiten CO2-Ausgleich.
Ökologisch Fliegen ins Edel-Eco-Reiseland
Funktioniert ganz einfach, ich benehme mich wie der letzte Umweltdepp, in dem ich eine Fernreise per Flugzeug buche, zahle aber einen bestimmten Betrag, für den wiederum Bäume gepflanzt werden, die aus dem bösen CO2 guten Sauerstoff machen.
Ich will nach Costa Rica!
Gehört habe ich das erste Mal von Costa Rica während einer meiner Radiosendungen. Ein Journalist hat über die ökologischen Ideen dieses kleinen Landes für uns berichtet. Was er zu sagen hatte, klang so interessant, dass in dem Moment der Entschluss fiel: Ich WILL nach Costa Rica!
Wie sich das für eine gute Journalistin gehört, habe ich dann recherchiert, was es über dieses Land zu wissen gibt.
Lohnt sich Costa Rica?
Costa Rica ist klein, aber fein. Es hat gerade mal die Größe von Niedersachsen, hat aber mehr Tier- und Pflanzenarten als Niedersachsen, ganz Europa, Russland und Indien zusammen. Weil die Costa Ricaner, anders als der Rest dieser manchmal sehr dämlichen Welt, sehr früh auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit gesetzt haben. Es hat zwei Küsten, eine pazifische und eine karibische (somit hätten wir einen weiteren Grund für die vielfältige Flora und Fauna in dem Zwergenland), die traumhafte Strände parat hält, Affen und Faultiere (ENTZÜCKENDE VIECHER), Frösche und Schlangen (leider auch die, aber wir wissen ja, dass das Leben nunmal kein Ponyhof ist und auch Frösche, Skorpione und Schlangen überleben wollen) oder schillernde Schmetterlinge.
Was Costa Rica noch ein bisschen sympathischer macht, ist ein Regierungsoberhaupt von anno dazumal. Vor einigen Jahrzehnten (als sich im Rest der Welt alle, wie die Deppen die Köpfe eingeschlagen haben), hat er beschlossen, dass Costa Rica keine Armee braucht und die gesamte Rüstungskohle in Bildung gesteckt. Ein vorbildlicher und sympathischer Mann, der schon damals eine Weitsicht bewiesen hat, die man bis heute einigen Staatschefs gerne dringend ans Herz legen möchte.
Genug gute Gründe also, sich dieses kleine Land anzuschauen. Wir haben den Reisekoffer gepackt, den Flug gebucht (mit schlechtem Gewissen den CO2Ausgleich dazugebucht und Insektenspray gekauft. An dieser Stelle sei das Produkt „Nobite“ erwähnt (… gibt’s hier*), das geniale Dienste leistet (Wir haben es lieben gelernt in Costa Rica..Es stinkt! Aber hey, was soll’s – es hilft!)!
Hollightly in Costa Rica
Ich werde demnächst noch ausführlich hier im Blog schreiben über unsere Reiseroute und die einzelnen Stationen (more is yet to come, you know?). Nach und nach sollen unsere Reiseerfahrungen in einer Art „Costa-Rica“-Serie hier landen, aber soviel sei schon mal verraten: wir haben in kuscheligen Kolonialhotels den abgefahrensten sahnigsten French Toast unseres Lebens gegessen und anschließend für das Sozialprojekt dieses Hotels gespendet, wir haben nach einer dynamischen Fahrt auf dem Pacuare-River per Rafting-Booooooooaaaaat in einer ökologischen Dschungellodge ohne Strom (dafür mit Kerzenlicht, Sonnenkollektoren und Methan-Gas-Schweinchen) übernachtet, in geführten Touren mit der fundierten Biologin Laura einiges über die Tierwelt des Dschungels gelernt (nebenbei, ein Anteil des Tickets wiederum wurde für den Erhalt des Nationalparks und der Natur gespendet), wir haben in einer Lodge übernachtet, die aus regionalen Materialien gebaut und in der sowohl auf Wasser- als auch auf Stromverbrauch geachtet wurde und an den Stränden von Mal Pais Kokosnusswasser aus der frischen Kokosnuss mit Bambusstrohhalm geschlürft (aus dem organischen Bioladen) und in der Kaffeeplantage Finca Rosa Bianca gelernt, wie biologisch-organischer Kaffee hergestellt wird, der weder mit Chemie noch Düngemittel auf Speedy-Wachstum getrimmt wurde.
Das ist nämlich auch eine bahnbrechende Erkenntnis! Wenn man biologische Landwirtschaft betreibt, den Kaffeepflanzen Bananenbäume (die speichern Wasser und spenden Schatten) und Gräser (die knabbern die Schädlinge viel lieber an als den Kaffee, heißt also, dass der Kaffeebauer keine Schädlingssprays braucht) an die Seite stellt und dem Kaffee Zeit zu wachsen gibt, dann kann Kaffee auch komplett biologisch und mitarbeiterfreundlich angebaut und vertrieben werden.
Schick und Ökologisch passt eben immer wieder gut zusammen und es war in jedem dieser Restaurants und Hotels sehr schön zu beobachten, dass auch die Mitarbeiter ein anderes Glücksgefühl ausgestrahlt haben, als in irgendwelchen Klitschen (sei es grottig oder edel), in denen wir früher unterwegs waren. Glück zu geben, macht eben auch glücklich! Stilvoll mit der Welt umzugehen und dadurch ein bisschen was zurückzugeben, von dem, was die Natur uns gibt, macht auch glücklich!
…und für alle Ästheten da draußen (ich bin nämlich auch so eine), sei gesagt: das Ganze geht auch in hübsch!
Bleibt so öko und schön, wie immer!
Alles Liebe, Eure Petra