Dschungelcamp ohne Kakerlaken und Känguru-Hoden

Regen im Dschungel Costa RicasHollightly GlücksbringerFAQs sollte man lesen!

Ganz klar sei gesagt, für die Pacuare Lodge sollte man sich vor der Reise, einfach mal flott die FAQ’s der Webseite durchlesen. Der Mitreisende und ich haben diesen klitze kleinen Fact im Vorfeld vergessen.

Kennt man ja: viel Stress im Job, wenig Zeit sich vorher vorzubereiten, Häkchen an alle Impfungen dran und Visa-Fragen geklärt, Koffer gepackt – schön, alles getan für den Trip! …aber dass wir für ein Hotel eine Extra-Pack-Liste brauchen könnten?!? …auf diese schlaue Idee sind wir irgendwie nicht gekommen.

… kommen wir zurück zu den FAQ’s – da findet sich nämlich eine liebevoll zusammengestellte Packliste für die Lodge. Das Hotel ist nur per Raft erreichbar, heißt also, dass man seine Siebensachen irgendwie wasserdicht verstaut den Fluß runter Richtung Hotel bringen muss. Das haben wir zwei Planungsidioten erst im Hotel, einen Tag vor der Abreise bemerkt… Und diese Liste ist wirklich gut ausgetüftelt, die Mannschaft der Pacuare Lodge weiß genau, was sie tut.Costa Rica Lodge

Also schnell losgerannt, im schönen alten Markt in San José ein Täschlein gekauft und die Liste abgearbeitet. Dann wurden wir pünktlich an unserem Hotel abgeholt und zusammen mit 4 anderen Mitreisenden in einem gemütlichen Minibus (Zwischenstopp mit einem Costa Ricanischen Frühstück inklusive), vorbei an Dschungelstrasse und indianischen Ticos mit Pferd und Kuhherde, durch eine Geröll- und Berglandschaft durch bis zur Ablegestelle am Pacuare River gefahren.

Pacuare RaftingRafting in Costa Rica – GEIL!

Auf dem Weg hat unser Guide uns ausführlich die DO’s und DON’Ts  beim Rafting erklärt. Allein die ökologisch einwandfreie Fahrt auf dem Fluss ist schon den ganzen Trip wert. Der Raft ist, um es so unelegant zu schreiben und Deichkind zu zitieren, „LEIDER GEIL!!!“. Die Guides pressen und packen die Klamotten (deswegen auch die Liste mit den genauen Gepäckbestimmungen) in wasserdichte Seesäcke, ein Boot mit Essen in wasserdichten Bottichen schippert hinterher – also keine Angst, verhungern oder Kakerlaken muss keiner futtern in der Pacuare Lodge.

Bild-vom-DschungelZwischen den heftigen Rudern, den kurzen Panikmomenten ins Wasser zu fallen und kleinen Adrenalinkicks mit Mannschaftsjubel konnten wir immer wieder einen Blick auf die sagenhafte Landschaft werfen. Die Wasserfälle, der Dschungel, die unfassbarunfassbarunfassbar schöne Natur Costa Ricas ist so als ob man durch eine Fotostrecke des „National Geographic“ rudern wurde. Und irgendwie ist es auch ganz nett zu wissen, dass wir ohne irgendwelche Benzinschleuderei oder andere ekelhafte Umweltsünden nur dank des Flusslaufes und unserer sagenhaften Ruderkraft ankommen.

Vogelblick DschungelWet T-Shirt Contest in Costa Rica

Ach ja, nass ist es auch. Aber das macht nichts, weil das Flusswasser angenehm lauwarm ist und das Wetter kuschelig und warm. Auch hier zeigt sich wieder, dass die Packliste der Pacuare-Mannschaft grandios ist, denn der Mitreisende und ich waren die einzigen, die sie nicht gelesen hatten. Ich hatte mich in das einzige sportive (weiße) T-Shirt meines Koffers geworfen – weshalb ich nach der Ankunft einen unfreiwilligen Wet-T-Shirt-Contest abgeliefert habe. Aber der Dschungel trocknet auch das schön schnell – GOTT sei DANK!!

Tamadua-LodgeTrotzdem bin ich so schnell wie möglich mit meinem nassen T-Shirt und dem trockenen Koffer Richtung Lodge gehuscht. Wir hatten eine River-View-Suite gebucht und ich kann nur so laut wie möglich sagen: ES LOHNT SICH! Unser Häuschen hatte einen eigenen kleinen Garten mit Blick auf den rauschenden Fluss, halb in den Dschungel reingebaut. Die anderen Suiten sind sicherlich auch hübsch, nur die kleinen Garden View-Häuschen fände ich schwer enttäuschend. Die stehen aneinandergereiht in einem Garten neben dem Hauptgebäude – heißt: da stiefelt permanent jemand vorbei.

Costa Rica Dschungel LodgeDie Bungalows sind schick gebaut, die Dächer mit Palmwedel bedeckt, das Patio hat eine Hängematte und der Balkon Direktblick auf den Fluss. Das Zimmer ist mit einem rrrrrrroarrrrromantischen Himmelbett ausgestattet und das Bad ist nur durch einen kleinen Gang abgetrennt. Das ist, zugegebenermaßen, ein bisschen kniffelig mit der – nennen wir es mal Intimität – aber wenn man entsprechend dezent damit umgeht, ist auch das machbar, wenn ihr wisst, was ich meine…….. Lodge Bad

 

Outdoor DuscheDuschen mitten im Dschungel

Dafür ist die Outdoor-Dusche einfach nur bombastisch. Aus Natursteinen gebaut, mit Blick in den Dschungel. Das Wasser, das in dem Hotel verwendet wird, kommt von einem Bergquell und wird regelmäßig auf Trinkbarkeit überprüft. Das ist das sympathische an diesem Hotel, alles kommt aus der Natur oder wird so umsorgt, dass es vereinbar ist mit der Umwelt.

Schweinchen-Bild-mDas Restessen wird nicht weggeschmissen, sondern den zwei hauseigenen Resteverwerter-Ferkeln serviert. Die beiden Schweine brauchen auf, was übrig ist, so dass die Dschungeltiere nicht durch herumliegendes Essen angelockt werden. Das, was die beiden Schweine alias Methangasproduzenten dann aus dem Essen machen, wird in einer Methangasanlage wieder in Strom umgewandelt. Das Hotel setzt auf Solaranlage und Eigenstrom, der jeden Abend um Punkt 22 Uhr ausgeschaltet wird, um die umliegende Flora und Fauna nicht zu stören.

Lodge-NachtsDie Bungalows sind die ganze Zeit komplett strombefreit, da gibt’s Abends rrrrrroarrrrrromantisches Kerzenlicht.  Zum Hauptgebäude laufen wir eng aneinandergeklammert einen steinernen leicht beleuchteten Pfad entlang mit unserer Taschenlampe, die fürsorglich neben dem Nachttisch bereit gelegt wird.

Restaurant AbendsEs gibt eine Bar mit Fruchtcocktails und einen kleinen Weinkeller, es gibt eine sagenhafte Terrasse am Restaurant, die abends mit Kerzen beleuchtet wird, während die Sonne langsam untergeht. Das Essen ist regional gekocht, es gibt nur Costa Ricanisches auf dem Teller, das man dank der vielen schimmernden Kerzen, trotz der dunklen Dschungelnächte gut erkennen kann.

Bild-HangematteDie Pacuare Lodge ist Glamping vom Feinsten, die Häuser sind so offen gebaut, wie es auch die Costa Ricanischen Indianer mit ihren Häusern halten – statt Fensterglas und geschlossenen Wänden, sind Mosquito-Netze festgespannt, so dass wir uns sicher vor Getier fühlen, aber trotzdem so, als ob wir im Freien schlafen würden.

Einziges Manko: wir hatten zwei mal einen Skorpion im Zimmer *kreischalarm* –

Petra: Da ist was!

Der Liebste: Echt? Wo?

Petra (hysterischer): daaaaaa!

Petra (sehr hysterisch): Ein Skorpion hängt im Vorhang!!!

Der Liebste: Den kill ich! (politisch nicht korrekt, wissen wir, aber von einem Skorpion gestochen zu werden, ist auch nicht so richtig korrekt, dachten wir…)

Petra: Neiiiiin, der könnte zustechen, und dann? Hallo?!? Todesgefahr….Kippst Du um? Und wer rettet mich dann?

Bild-SkorpionDer Liebste: Trotzdem, ich nehme mir den jetzt vor…

Petra (atmet tief durch): Gut, dann halte ich Dir wenigstens den Vorhang… (zieht mit spitzen Fingern den Vorhang auseinander)

Der Liebste: Ha! (wedelt den Skorpion vom Stoff, bis er auf den Boden fällt und sticht aus gefühlt drei Meter Entfernung mit einem Regenschirm zu)

Der Liebste: (schlägt sich höhlenmannartig auf die Brust) – Ich habe uns vor dem Urmonster gerettet!

Petra: Mein Held!

 

Am nächsten Tag haben wir dann erfahren, dass die Costa Ricanischen Skorpione in etwa so gefährlich wie die Biene Maja sind, der Stich tut ein bisschen weh und das war’s…. hätte man uns ruhig vorher sagen können! Genauso wie den Staubwedel auch in den letzten Ecken ab und an schwingen können, das war nicht immer ganz so staubbefreit, wie wir uns das im Idealfall gewünscht hätten. Aber das sind wirklich Kleinigkeiten.

Tucan-bildMal weg vom Netz – unvergesslich mit Gecko Horst.

Gecko_Horst
Horst.

Aber mal von diesem kleinen Intermezzo abgesehen, war der Aufenthalt in der Pacuare Lodge unvergesslich. Wir haben schillernde bunte Vögel gesehen, Tucane sind an uns vorbeigeflogen und unser neues Haustier, Gecko Horst, war auch zurückhaltend und freundlich. Die Tage ohne Strom, ohne Uhr, ohne Handy und Internet (obwohl es dort WLAN gibt, aber wir fanden den Gedanken so absurd im Dschungel bei SPON, ARD.de oder Dawanda vorbeizusurfen, dass wir diesen Fakt ignoriert haben), haben eine ganz eigene Geschwindigkeit, dank der verschiedenen Touren konnten wir viel über den Dschungel erfahren und die Menschen, die sich auf einen Rafting Trip in die Nobel-Dschungel-Lodge begeben sind sehr sympathisch, wir haben in den wenigen Tagen einige nette Menschen getroffen.

Wäre das auch was für Euch? Oder wart ihr selbst schon dort? Bin gespannt auf Euer Kommentare.

Machts gut, ihr Lieben,

Eure in Sehnsucht schwelgende Petra

 

9 Meinungen zu “Glamping im Dschungel! Die Pacuare Lodge in Costa Rica

  1. lichterscheinung sagt:

    Wow, da bekomm ich direkt Fernweh bei dieser ausführlichen und abenteuerlichen Reise. Bis jetzt war ich leider nur innerhalb Europas unterwegs, aber all die neuen Eindrücke und Erfahrungen, die man auf solch einer Reise sammeln kann, würden mich definitiv reizen.

    Gibt es bei euch schon eine Idee, wo die nächste Reise hingehen soll?

    • Holly sagt:

      wir schwanken noch… zwischen weltweit und weltweit oder weltweit *zwinker* Es gibt so viele schöne Ziele, dass man sich gar nicht auf ein besonderes festlegen kann. Aber Marokko und Myanmar und Südafrika stehen in der engeren Auswahl..

  2. lichterscheinung sagt:

    Südafrika klingt nach einer interessanten Safari- Erfahrung 😉 Mein Freund und ich haben uns nun bei der ersten gemeinsame größeren Reise für die Türkei entschieden, da wollen wir auf jeden Fall viel von Land und Leuten mitnehmen. Also geht der Hauptteil des Urlaubsgeldes vor allem für die Ausflugsplanung drauf.

    • Holly sagt:

      Die Türkei kann sehr hübsch sein – und das Essen ist *mmmmmhhmmhhh* Ich wünsche Euch zwei Hübschen viel Vergnügen und lass Dich unter keinen Umständen, wirklich unter KEINERLEI Umständen gegen Kamele eintauschen *zwinker*

  3. Siggi Hu sagt:

    Südafrika ist unglaublich, wundervoll, gruselig, anstrengend, exotisch, aufregend, weitläufig und einfach nur toll. Wenn ihr mal 3 Wochen Zeit habt und 6 Wochen erleben wollt, fahrt nach Südafrika 🙂 Bei uns war es jedenfalls so, dass es uns nach 3 Wochen vorkam wie 6 Wochen Urlaub. Bin kein Experte für Südafrika, war erst 1x da, aber Tipps gebe ich euch gern jederzeit …

    • Petra sagt:

      Wie schön!! Afrika steht auch noch auf unserer Reiseliste. Und der Tafelberg steht Dir ausgezeichnet, mal ganz abgesehen von diesem dynamischen Sprung! Ich bin schwer beeindruckt 🙂 Alles Liebe, Petra

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