Die  christliche Fastenzeit bedeutet: 40 Tage Selbstkasteiung und das schätzen lernen, was man hat, sich an die Christlichen Werte der Güte und Hilfsbereitschaft erinnern. Ich habe etwas entdeckt, das beides miteinander verbindet – enthaltsame und stilistische Güte mit Spendenbereitschaft. Das Label beliya produziert tolle Handtaschen. Ich habe mich mit den beiden Macherinnen von beliya getroffen und sie für meinen Arbeitgeber, also Funk- und Fernsehen, interviewt. Hier ist der Beitrag, exklusiv für Euch. Viel Spaß beim Zuhören:

Der Beitrag ist auch zu hören, aber ich habe ihn natürlich für Euch auch nochmal schriftlich zusammengefasst. Denn wer nicht hören will, kann lesen!

Was das alles mit der Fastenzeit zu tun hat? Hier kommt die Geschichte dazu.

Annika und Andrea von BeliyaMein persönlicher Vorsatz für die Fastenzeit ist in diesem Jahr Shopping-Entzug! Man soll sich ja für die enthaltsamen 40 Tage bis Ostern etwas suchen, dessen Verlust wirklich schmerzt. Als Vegetarierin, die ich bin, bietet es sich nicht gerade an, auf Fleisch zu verzichten. Das wäre wie Eulen nach Athen tragen… Aber als bekennende Modeliebhaberin ein Shoppingfasten einzulegen, erschien mir schmerzhaft und damit ein sinnvoller Fastenvorsatz. Außerdem ist man in der Fastenzeit dazu angehalten, Werke der Nächstenliebe zu verrichten, also Almosen zu geben, etwas Spenden zum Beispiel. An dieser Stelle kommt das Taschen-Label beliya ins Spiel. Ich gestehe: Ich habe Fastenbruch begangen! …für eine beliya-Tasche! Aber: beliya spendet den Gewinn und damit ist das ja fast schon wieder enthaltsame Großzügigkeit. Das Geld fließt nach Afrika für die Schulbildung von Kindern. beliya ist, im Fashion-Jargon, ein so genanntes Charity-Label. Das kennzeichnet Produzenten, die einen Großteil dessen oder alles, was sie an Gewinn erzielen für einen guten Zweck spenden. „Be Good, be beautiful“ ist das Motto der beiden beliya-Gründerinnen Annika Busse und Andrea Noelle…

 „Die Idee hinter beliya ist, dass wir mit jeder Tasche ein Schuljahr von einem Kind in Afrika finanzieren. Ganz genau ist es so, dass jede Kundin, mit jedem Produkt einen bestimmten Anteil von einem Schuljahr finanziert. Beispielsweise, wenn man sich eine Clutch kauft, dann unterstützt man die Schuluniform von Sarah zum Beispiel.“

Beliya SchulkindMit der Reisetasche bekommt Sarah die Schulgebühren, mit der Umhängetasche das Schulessen oder mit dem Shopper die Schulbücher. Die komplette Palette finanziert Sarah ein Jahr Schulbildung von A bis Z. Insgesamt gibt es sechs verschiedene Taschenmodelle, die symbolische Namen wie Hope, Joy oder Wish haben. Dazu liegt in jedem Paket auch ein Kärtchen mit Foto und Name des Kindes, so  dass klar ist, wen man mit dem Taschenkauf unterstützt hat. Ich habe mit meinem Fastenbruch zum Beispiel Bonhews-Davy ein Jahr Schulbus finanziert. Seit es beliya gibt, also seit zwei Jahren etwa, dürfen über 300 Kinder mehr in Afrika zur Schule gehen. Das Thema beschäftigt die beiden Modemacherinnen schon seit ihrem Studium, haben sie mir erzählt.

 „Wir haben ursprünglich unsere Doktorarbeit über Mikrokredite geschrieben …und in den Projekten haben wir mit eigenen Augen gesehen, dass Bildung bzw. der Schulbesuch für diese Kinder eine ganze Gesellschaft und ein ganzes Dorf verändern kann. Denn wenn ein Kind lesen und schreiben kann, hilft das einem ganzen Dorf gleich mit.“

…weil sie selbst damals in Afrika gesehen haben, wie in großen Organisationen Gelder zum Teil in den Strukturen versickern, setzen sie auf kleine ehrenamtlich organisierte Projekte und den persönlichen Kontakt. beliya ist bis ins Detail ausgeklügelt. Die Pakete mit den Taschen werden CO2 neutral ausgeliefert, die Produktion findet ausschließlich in Europa statt, die Stoffe werden nach dem Prinzip des Upcyclings beschafft.

 Alles Beliya!„Da haben wir uns auf die Suche nach Materialien gemacht, die vorher schon ein Leben hatten. Und zum größten Teil sind das Designerstoffe von großen Haute Couture Häusern, die zu viel Stoffe herstellen und dann am Ende doch keine Kleider daraus produzieren. Und diese Materialien kombinieren wir zu wirklichen tollen Handtaschen.“

Wer upcycelt, macht das vor allem für die gute Sache. Der Aufwand bei der Materialbeschaffung ist deutlich grösser, als beim klassischen Stoffeinkauf. Aber es ist Ressourcenschonend und, genau wie die Idee hinter dem Label, eine gute Portion Idealismus. Aber es wäre doch schön, wenn alle Läden und Shops es genauso machen würden wie beliya. Wenn ein Großteil der Gewinne eben nicht mehr nur an die Großkonzerne oder Zwischenhändler fließen würde… Wenn weltweit Menschen von ihren selbst hergestellten Produkten wirklich leben könnten! Eine Welt voller Charity-Labels .. Eine kleine Utopie! Übrigens: Es gibt sogar schon ein Wort dafür: Man nennt es Fair Trade!

Alles Liebe und immer schön grün bleiben,

Eure Petra

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