„Quiet“ ist der Titel der neuen Kollektion von Isabella de Hillerin. Dabei tuschelt es in der Modewelt laut und heftig, seit die junge Modedesignerin die prominenten Catwalks betreten hat, zuletzt bei der Berlin Fashion Week. Ich muss neidlos anerkennen, das diese Frau wirklich alles hat!  Portrait Isabell de HillerinSie ist hübsch, sympathisch, talentiert und sie hat auch noch genug Herz und Engagement, um nicht nur Wert auf Kommerz zu legen, sondern auch auf Nachhaltigkeit und soziales Unternehmertum.

Isabell Hillerin CoutureDazu passt der Titel der neuen Kollektion, die sie als „stillen Protest gegen die Rasanz unserer Zeit“ gestaltet hat (wie sie einer Zeitschrift erzählte). Auch das ist schon wieder so poetisch, dass ich dahinschmelzen möchte (und  langsam muss ich das mit dem „Neidlos“ streichen – WIE KANN MAN NUR SO UNFASSBAR PERFEKT SEIN?) Und sie hat auch noch Recht! Das gesellschaftliche Rad dreht sich immer schneller, der Individualismus steht über allem, wir wollen uns selbst verwirklichen und merken gar nicht, wie wir uns – getrieben von den Wünschen und Anforderungen an uns selbst – immer schneller und schneller drehen. Wie schön, wenn jemand einen Moment innehält, reflektiert, was wichtig ist und ein Zeichen für die Stille setzt.

 

Hillerin Couture in weißHandarbeit mit dem Traditionssiegel

Ihre Stoffe lässt sie von Hand weben, genau wie die Stickereien, die sie als Markenzeichen auf ihre Entwürfe drapiert. Isabell de Hillerin hat sich für ihre Stoffkreationen von ihrer ursprünglichen Heimat inspirieren lassen und mischt Purismus, Eleganz mit Stickereien aus Rumänien und Moldawien. Hollightly GlücksbringerDie lässt sie sich in traditioneller Handarbeit von Frauen fertigen, die ohne die Designerin vermutlich kaum Arbeit finden würden. So rettet sie ganz nebenbei nicht nur die Stickerei-Traditionen ihrer Heimat ins neue Jahrtausend, sondern unterstützt auch noch Frauen dabei ihren Lebensunterhalt zu bestreiten und nicht in Altersarmut leben zu müssen. Und sie sorgt dafür, dass keine Kinderhände aus Südostasien oder Indien an ihre Kleider kommen im Herstellungsprozess.

 

Nehmt Euch ein Beispiel daran, ihr Designer dieser Welt!

So müsste Mode immer sein! Schön, tragbar und nachhaltig… So ein Kleid trägt sich doch um Welten lieber und besser, wenn es von Menschen gefertigt wurde, die auch von ihrer Arbeit leben können und unter würdigen Bedingungen Arbeiten.

Hillerin CoutureWarum, ihr Lieben, kann das nicht die gesamte Modebranche so machen? Mal ehrlich, jede  und jeder von uns, würde doch gerne ein bisschen mehr bezahlen für die Stofffetzen, die wir uns um den Leib schlingen, wenn wir wüssten, dass dafür keine Menschen ausgebeutet werden1 Ich schlinge mich jetzt in mein nachhaltiges Baumwolltuch und versuche zwischen den Klamottenhaufen noch irgendetwas biologisch-einwandfrei hergestelltes zu finden, was sich als Ding der Unmöglichkeit herausstellen wird, weil auch ich vor der Versuchung von Schrei-Vor-Glück oder den Schweden mit den zwei Buchstaben nicht gefeit bin, bevor ich mich dann auf den Weg mache, um Biokaffee für unsere Maschine zu kaufen. Im KLEINEN Laden an der Ecke, natürlich! Nachdem ich diesen Artikel geschrieben habe, kann ich doch gar nicht anders. Was denkt ihr denn von mir?

 

Macht es gut und alles Liebe,

Eure Petra

 

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