Schlafen ist toll. Im Bett frühstücken auch. Überhaupt ist es toll im Bett zu liegen und sich in die Bettdecke zu kuscheln. Oder zu lesen oder das Gesicht in das Kissen zu drücken und sich einzukuscheln. Oder morgens erholt aufzuwachen. Aber was hat das alles mit den ökologischen Schäfchen und der Weisheit zu tun, die ich dir gerade entgegengeworfen habe: „Wie man sich bettet…“? Und das Wichtigste: Wie kann dir das alles dabei helfen in Zukunft besser zu schlafen? Dafür musst du eigentlich nur wissen, was alles in deinem Bett drin steckt und wo du besonders gesunde „Bettzutaten“ bekommst. Außerdem habe ich gleich einen Herstellertipp für dich. Meinen persönlichen Bettenheld!

Hase Bobo aus Wolle

Also, schlafen ist toll. Punkt. Da sind wir uns einig, richtig? Und: Guter Schlaf ist wahnsinnig wichtig. (HIER kannst du alles zum Thema SCHLAF nachlesen) Aber wusstest du schon, dass es kaum Bettenhersteller gibt die auch nachhaltig produzieren? Es gibt nur wenige Hersteller die wirklich Wert darauf legen, dass du gesund schläfst und keine chemischen Stoffe einatmest während du dich ins Kissen kuschelst oder dein Kind sein Gesicht auf seine Matratze legt. Aber es gibt sie. Ich verrate dir meinen Lieblingshersteller und natürlich wie du trotzdem in deinem Bett liegen, bedenkenlos tief einatmen und dann in aller Ruhe ökologisch Schäfchen zählen kannst.

Im Bett steckt viel Natur drin

In einer Matratze oder einem Kissen steckt sehr viel Natur. Kautschuk (HIER erfährst du mehr zum Kautschuk) zum Beispiel oder Baumwolle. Wolle natürlich auch. Vom Schaf und vom Kamel zum Beispiel. Das alles kann so oder so produziert werden. Wie immer im Leben.

Es gibt die Hersteller die nicht nachfragen, woher die Wolle kommt oder wie die Schafe behandelt wurden vor, während oder nach der Schur. Die es nicht interessiert ob die Baumwolle mit Pestiziden und Chemie vor Ungeziefer geschützt wurde oder ob sie aus biologischem Anbau stammt und die Kautschukherstellung ist sowieso meist ein wirklich mieses Geschäft. Meist fällt dem Kautschuk sehr viel Natur bei der Herstellung zum Opfer. Von den Arbeitsbedingungen der Menschen ganz zu schweigen.

Es gibt übrigens auch schon neue Forschungsprojekte. Vielleicht ist sogar der Löwenzahn die Zukunft der Kautschukherstellung (HIER wird genau erklärt, was Löwenzahn mit Kautschuk zu tun hat). Aber bis das alles ausgereift ist kommt der Kautschuk tatsächlich vor allem aus Ländern wie Indien oder Sri Lanka. Dort sind die Arbeitsbedingungen ja nicht immer die allerbesten. Umso wichtiger ist es nur dort zu kaufen, wo auch Produktionsbedingungen vor Ort überprüft und auf faire Standards geachtet wird.

Kautschuk Plantagen (Foto Credits: Dr. Kunz - Geschäftsführer von Fair Rubber e.V.)
Kautschuk Plantagen (Foto Credits: Dr. Kunz – Geschäftsführer von Fair Rubber e.V.)

Mein persönlicher Bettenheld

Mein Paradebeispiel ist Prolana (Pro = Für / Lana = Wolle). Das Unternehmen wurde vor über 25 Jahren gegründet, wird immer noch vom Gründer Norbert Baldauf geführt und hat sich die Nachhaltigkeit auf die Fahnen geschrieben. Die Schafe müssen kontrolliert biologisch gehalten werden (kbT), der Kautschuk ist FSC-zertifiziert und die Baumwolle ist GOTS-zertifiziert. Das bedeutet, dass sie aus kontrolliert biologischem Handel kommt. Gekauft wird nur bei Händlern die sich dem Fair Trade Gedanken verpflichtet haben. Sie haben zum Beispiel auch eine ganze Wärmflasche aus fair gehandeltem Kautschuk.

Einzige Wärmflasche Naturkautschuk

Hollightly Glücksbringer

Das Holz ihrer Bettgestelle ist aus nachhaltiger Forstwirtschaft und wird mit bio-Wachs veredelt – sonst nichts. Und sie sind Mitbegründer von Fair Rubber e.v.. Der Verein fördert faire Bezahlung und will die Arbeitsbedingungen für die Arbeiter in den Kautschukplantagen verbessern. DAS ist doch definitiv mal ein Bettenheld. Deswegen bekommt Prolana auch den Hollightly-Glücksbringer.

Damit kommt auch wieder der Anfangsgedanke ins Spiel: „Wie man sich bettet… so liegt man“! Eine alte Weisheit, die im Grunde besagt, dass wir selbst für unser Leben verantwortlich sind, dass alles eine Folge hat und dass wir entweder bereit dazu sein müssen mit den Folgen zu leben oder Verantwortung zu übernehmen.

In der Fabrik anfallendes Wasser wird gereinigt, bevor es wieder in Bäche und Gräben fließt. In dieser Fabrik leben Fische und eine Schildkröte im letzten Klärbecken ((Foto Credits: Dr. Kunz - Geschäftsführer von Fair Rubber e.V.)
Wasser wird gereinigt, bevor es wieder in Bäche und Gräben fließt. Im letzten Becken leben Fische und eine Schildkröte (Foto Credits: Dr. Kunz – Geschäftsführer von Fair Rubber e.V.)

Wir entscheiden über die Welt von Morgen

Es ist an den Kunden zu entscheiden ob Regenwald abgeholzt wird, ob Tiere leiden oder Menschen irgendwo auf der Welt jung sterben müssen, weil sie zu viele Pestizide eingeatmet haben und ihre Flüsse vergiftet sind. Wir Kunden entscheiden. Punkt. Wir dürfen uns vor dieser Wahrheit nicht drücken. Dann können wir etwas tun. Indem wir dort einkaufen wo nachhaltig produziert und gehandelt wird. Damit bestimmen wir den Markt. Die Industrie wird das anbieten was wir kaufen. Deswegen kaufe ich so gerne bei Unternehmen wie Prolana ein. Ich entscheide mit wie zukünftige Generationen leben und „liegen“ werden, um bei diesem Bild zu bleiben. Und du entscheidest auch mit. Mal ganz abgesehen davon, dass es ja auch um die Gesundheit geht.

Naturkautschuk (Foto Credits: Dr. Kunz - Geschäftsführer von Fair Rubber e.V.)
Naturkautschuk (Foto Credits: Dr. Kunz – Geschäftsführer von Fair Rubber e.V.)

Wie geht „gesund schlafen“

Wir schlafen mindestens 7 Stunden pro Tag oder sollten wir zumindest. 8 oder 9 Stunden wären noch besser. Da liegen wir mit dem Gesicht im Kissen und auf der Matratze. Der ganze Körper streckt sich auf die Matratze und zugedeckt sind wir mit einer Decke. Jede Nacht, ein Leben lang. Da will ich ehrlich gesagt nicht von einer Wolke aus Chemie umgeben sein. Deswegen schlafe ich schon länger biologisch und seit ich das tue schlafe ich besser. Weil ich es weiß – ja das ist nun mal so, ich gebe es zu, das ist der Placebo-Effekt des Eco-Lifestyles – und weil es wirklich gesünder ist.

Bio Bettwaren Prolana

Prolana ist übrigens entstanden, weil Ende der 1980er ein Skandal um pestizidbelastete Schurwolle den Gründer so entsetzt hat, dass er beschloss die Dinge anzugehen und etwas zu ändern. Voila! So muss das sein! Deswegen mag ich das Unternehmen auch so gerne und will es dir vorstellen. Wenn aus Engagement etwas Größeres wird und Menschen mit Herzblut machen was sie machen, dann kommt am Ende etwas Gutes dabei heraus.

Was ich besonders liebe sind ja diese putzigen Kinderschlafsäcke und Babymatratzen. Zuckersüß! Und erst die Spielsachen aus Wolle. Da bekomme ich Herzchenaugen.

Hase Bobo aus Wolle

Als alte Miniatur-Allergikerin (ja ich hasse Hausstaubmilben) mag ich auch die Idee von Prolana die Matratzen mit Neem-Öl einzusprühen, bevor sie dann zu mir als Kundin verschifft werden. Auf Neem-Öl stehen die Hausstaubmilben nämlich gar nicht. Ich persönlich habe es auch bei mir zu Hause stehen von Hauschka und träufle es mir in die Haare, aber es darf auch im Kampf gegen die Hausstaubmilben auf die Matratze. Ich stelle mir dann immer vor wie sie alle wild umherrasen, ihre kleinen Taschen packen und schimpfend meine Bio-Matratze verlassen. Ein schönes Bild.

Das Innenleben der Biomatratze (Foto Credits: Dr. Kunz - Geschäftsführer von Fair Rubber e.V.)
Das Innenleben der Biomatratze (Foto Credits: Dr. Kunz – Geschäftsführer von Fair Rubber e.V.)

3 Meinungen zu “Wie man sich bettet: So kannst du ökologisch Schäfchen zählen und gut schlafen

  1. Moritz sagt:

    Hallo Petra,

    ich sehe das genauso! Wir verbringen soviel Zeit in unserem Bett, da sollte man auf jeden Fall darauf achten mit welchen Stoffen man sich belastet oder eben nicht. Klar kann da beim Holzbettgestell, wie du oben erwähnt hast, angefangen werden. ich persönlich finde aber viel wichtiger, dass die Matratze und die Bettwäsche aus unbelasteten Inhaltsstoffen bestehen. Denn wer hier spart, kann Allergien und starke Folgeschäden erhalten.

    Also immer informieren was man kauft und woher es stammt.

    Viele Grüße,
    Moritz

  2. Stefan H. sagt:

    Hallo Moritz und Petra,

    ja da kann man nichts mehr hinzufügen. Die Punkte die erwähnt wurden sind wirklich toll ausführlich recherchiert. Allergien gibt es immer häufiger und wir haben mit unseren Kids gelernt, dass wenn man günstig kauft immer 2x kauft..
    You get what you pay for.. das passt ganz gut.

    LG
    Stef

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