Es geht los und ich freue mich wahnsinnig! Ein Lebenstraum wird wahr. Ich wollte schon immer eine Weltreise machen. Aber entweder war nicht der richtige Moment oder es fehlte als Studentin das Geld oder es gab immer ein neues Projekt im Job, das ich nicht alleine lassen oder ablehnen wollte. Das gute Gefühl, diese tiefe innere Gelassenheit, das Dauerlächeln, das mich begleitet seitdem wir entschieden haben den Schritt zu wagen und eine Weltreise zu machen, zeigt mir aber, dass es genau die richtige Entscheidung war. Wir haben nur ein Leben und wir sollten es so gestalten, dass wir es mögen. Nicht alle Träume werden wahr werden, nicht alle Wünsche erfüllt, aber einige haben wir in unserer Hand. Es macht glücklich seinem Herzen zu folgen und unvernünftige Entscheidungen zu treffen, wenn sie sich vernünftig anfühlen. Für uns selbst. Egal, was andere sagen, egal was die Konvention sein mag und egal was der klassische Weg wäre. Ich kann nur sagen: Macht, was ihr fühlt. Traut euch neue Wege zu gehen und seid bei euch selbst. Es macht glücklich und zufrieden. Das ist der schönste Zustand, den man sich vorstellen kann.
Auf Reisen… In 180 Tagen um die Welt
Reisen heißt unterwegs sein und unterwegs sein heißt Benzin verbrauchen und an den Ressourcen unserer Welt knabbern. Das ist so. Aber deswegen muss Frau ja nicht auf das Reisen verzichten, habe ich mir gedacht und eine nachhaltige Weltreise gestartet. Schlechtes Gewissen? Ihr reist gerne, wollt aber irgendwie auch gut zu unserem Planeten sein? Hier hab ich meine Recherche zum Thema „Nachhaltig“ reisen für euch zusammengefasst. Da trifft sozusagen bewusstes Leben auf die Ferienreise.
Das geht beim Packen los
Weniger ist da oft mehr. Denn mehr Gepäck heißt auch mehr Benzin- oder Kerosin-Verbrauch. Deswegen bin ich ehrlich gesagt im ersten Moment ein bisschen verzweifelt. Ich bin als bekennendes Modemädchen mit Nachhaltigkeitsherz sowieso immer in einem Dilemma. Wie soll man als Frau mit einem überdimensionierten ecobefüllten Kleiderschrank mit nur einem Gepäckstück in Einklang bringen? WIE!??!? (Ich nehme Tipps gerne entgegen). Aber ich habe mich auf das Abenteuer einer grünen Weltreise eingelassen und muss deswegen minimalistisch mit dem Gepäck-Thema umgehen.
Das ist Punkt 1 auf der nachhaltigen Reise To-Do-Liste:
Wenig Gepäck = wenig Gewicht = weniger Treibstoffverbrauch. So einfach kann nachhaltig reisen sein. Und aus Frauensicht dann doch so schwer. Ich greife mir mit hängenden Schultern meinen Rucksack und fange an… Weil ich das grüne Reisen nicht nur auf die Reise selbst beziehe, sondern auf das große Ganze, habe ich versucht möglichst nur nachhaltige Labels in meinen (nachhaltigen) Rucksack zu packen.Ich habe Euch eine kleine Liste zusammengestellt und die Labels auch einzeln mit Artikeln vorgestellt:
- Rucksack von Vaude
- Shirts und Hosen von Armedangels
- Shirts von Noble Project
- Pulli und Shirts von Wunderwerk
- Kleines Abendtäschlein / Tagsübertäschlein von Knospeco
- Reiserucksack (handmade) via Dawanda
- Kulturtasche von Dakine (Recycling-Projekt)
- Sonnenbrille und Schuhe von TOMS
- Laptop-Case von Kancha-Design
- Rucksack-Tasche von Earthback
- Geldbeutel von Studio Ayasse
Die Earthback ist da auch so ein Paradebeispiel. Sie ist Rucksack, Beachtasche und Tasche in einem. Je nach Lage des Reissverschlusses und der Träger wird sie zur Dreifachtasche.
Ich will ja schließlich als vorbildliches Leichtgewicht in den Flieger steigen. WENN wir überhaupt in den Flieger steigen sollten. Als nachhaltig Reisende sollte man streng betrachtet den Fuß am besten gar nicht in den Flieger setzen.
Aber da greift dann Punkt 2 der nachhaltigen Reise To-Do-Liste:
CO2-Ausgleich heißt das Zauberwort!
Der berühmte CO2-Ausgleich! Es gibt seit einigen Jahren die Möglichkeit die gereisten Flugmeilen in Baumbepflanzungen umzusetzen und so das verbrauchte CO2 mit einer Grünspende wieder auszugleichen. Eine Art moderner Ablasshandel der Reisebranche. Tatsächlich weiß keiner so genau, wie viel das Ganze bringt. …manche bezeichnen den CO2-Ausgleich auch als gut gemachten Marketing-Gag. Egal, denke ich! Danach stehen mehr neue Bäume herum als vorher und das ist doch auf jeden Fall ein Gewinn.
Kommen wir zu Punkt 3 der nachhaltigen Reise To-Do-Liste:
Die Hotelauswahl. Praktisch betrachtet müsste das dann wie folgt laufen…
Meeresrauschen und Möwen
Wir sind am Strand, ein kleines Hotel steht mitten in der einsamen Natur. Die Mitarbeiter leben alle in den umliegenden Nachbardörfern. Es gibt nur einmal in der Woche frische Handtücher und Bettbezüge. Im Bad stehen große Seifenflaschen. Die kleinen Einmal-Plastik-Flaschen gibt es nicht. Das Essen stammt aus der Region, biologisch angebaut selbstverständlich! Und auf dem Hoteldach glitzern die Sonnenkollektoren im Tageslicht. Das Hotel spendet natürlich! Zum Beispiel für den Umweltschutz. Oder hat sogar selbst eine Aufzuchtstation für vom Aussterben bedrohte Tierarten.
Solche Hotels gibt es! Und es werden immer mehr. Wir wurden zum Beispiel perfekt beraten und unterstützt bei unserer grünen Weltreise von Greenpearls. Die zauberhafte Agenturchefin Steffy Aßmann-Staudt hat eine kleine aber feine Liste von traumhaften Öko-Ressorts in ihrem Portfolio, die nicht nur ökologisch korrekt, sondern vor allem auch mit viel Stil und Eigenengagement Nachhaltigkeit und Reisen miteinander verbinden. Ihr werdet die einzelnen Hotels natürlich hier lesen und betrachten können. Wir werden alle Greenpearls-Ressorts Stück für Stück vorstellen.
Es ist toll, dass es mittlerweile auch Agenturen gibt, die sich auf das nachhaltige Reisen konzentrieren. Aber das zeigt ja nur, dass nachhaltig Reisen boomt. Vielleicht sind die Menschen die ewigen Bettenburgen am Strand langsam leid. Vielleicht fangen sie endlich an darüber nachzudenken, was der gedankenlose Dauerkonsum mit der Erde macht. Das Bundesumweltministerium hat die Einstellung der Deutschen zu nachhaltigem Tourismus 2014 in einer Reiseanalyse erfragt. In Zahlen gesprochen:
ZITAT: „Für rund 31 Prozent der Befragten ist die ökologische Verträglichkeit von Urlaubsreisen wichtig, 38 Prozent möchten sozialverträglich reisen. Und 42 Prozent der Bevölkerung finden es wichtig, dass sich Reiseveranstalter für Nachhaltigkeit engagieren.“
Nur müssen wir Reisende solche Angebote im Wust der Möglichkeiten erstmal finden. Was macht die Industrie in so einem Fall? Es wird gesiegelt, was das Zeug hält. Die Überbordende Siegelei macht nämlich auch vor den nachhaltigen Reisen nicht halt. Es gibt aktuell über 400 verschiedene Siegel, keines hat nachprüfbare Qualitätskriterien. Wir bräuchten im Grunde ein neutral ermitteltes Zertifikat, das nach bestimmten Kriterien und Grundsätzen von Wissenschaft und Forschung entwickelt wurde. Natürlich komplett unbeeinflusst von Lobby-Interessen, dann Global anerkannt und regelmäßig vor Ort überprüft. Das wäre dann so eine Art Utopia der Gütesiegel. Am Ende ist es beim nachhaltigen Reisen genau wie bei nachhaltiger Ernährung oder Fair Trade Kleidung. Es greift der immerwährende Kreislauf des Konsums: Die Reiseanbieter richten sich nach den Kundenwünschen und wenn der Kunde Nachhaltigkeit wünscht, wird er sie bekommen.
Again: Meeresrauschen und Möwen
Nochmal kurz zusammengefasst: Nachhaltig Reisende reisen mit kleinem Gepäck, meiden Flieger und nehmen nicht jeden Tag ein frisches Handtuch. Wir achten auf Regionalität und eine kleine persönlich geführte Übernachtungsmöglichkeit. Wir verzichten darauf die kleinen Plastik-Seifenflaschen zu nutzen. Das ergibt, wenn ich so darüber nachdenke, ein absolut perfektes Reiseziel. Da stimmen wirklich alle Kriterien, ausnahmslos: Balkonien! ….wenn es nicht so schön wäre die Welt zu sehen. Darauf sollte Frau (und Mann) auch nicht verzichten, aber vielleicht ein bisschen schauen und prüfen, wie und wie man reist. Das ist auch schon das kleine bisschen „MEHR“, das jeder einzelne tun kann. Ich freue mich auf die Weltreise und darauf meine Erfahrungen mit Euch zu teilen und bin gespannt, wie grün wir sein können – ohne zu budgetunfreundlich zu sein.
Wir lesen uns hier auf Hollightly. Bis bald, ihr Süßen!
Petra
P.S.: Unser erstes Ziel: Namibia (ich werde für euch berichten)
Hach…das wird soooo toll. Ich beneide Dich fast ein bisschen, auch wenn ich ja nun schon zweimal je ein Jahr unterwegs war. Es macht halt süchtig und irgendwann will ich nochmal los. Tsja, Gepäck ist so eine Sache. Am Ende meiner Reise hatte ich nur noch 12 kg im Rucksack, aber im Jahr 2000 hatte ich auch noch kein Handy, IPad und Co. in der Tasche. Auf so einer Reise ziehst Du irgendwann eh nur noch die gleichen 5 Teile an. Oder schmeisst was weg und kaufst es neu. Oder schickst zwischendurch einfach Sachen nach Hause. Ich wünsche Euch eine grandiose Reise und freue mich auf Deinen ersten Bericht aus Namibia. LG, Nadine
Irgendwie beneide ich mich selbst ein bisschen 😉 Ich kann immer noch nicht glauben, dass wir das wirklich machen. Obwohl es eine verrückte Entscheidung ist, fühlt es sich so gar nicht verrückt an – Du weißt wahrscheinlich was ich meine, nachdem du selbst ja auch so ein Reisemädchen bist. Ich habe auch schon ein bisschen Gepäck minimiert und es wird mit der Zeit noch weniger werden. Momentan wollte ich noch zu sehr „für jede Gelegenheit“ packen – ein Modemädchen auf Reisen…. Ich freue mich, dass Du virtuell mitreist und schicke Dir liebe Grüße zurück, Petra