Whoooop! Whoooop! Was ich Euch unbedingt erzählen muss..
Das muss ich euch zuerst erzählen. Während wir über den Green Showroom flaniert sind, bin ich tatsächlich angesprochen worden. Ihr Zuckerschnittchen werdet es nicht glauben… aber ich bin interviewt worden. Während ich als fleißiges Bloggerbienchen noch damit beschäftigt war, Fotos von den grünen Fairtrade-Labels im Green Showroom zu machen, hat mich eine Radiojournalistin vom Deutschlandfunk entdeckt und einfach mal interviewt.
Sie so: „Was machten Sie da gerade?“
Ich so: „Ja, ich schreibe über die Labels hier auf meinem Green Fashion Blog „Hollightly.de“…“
… und schon waren wir im Gespräch über den Trend zu nachhaltiger Mode, über Zertifikate, die vertrauenswürdig sind und so weiter. Verrückt, da will man nichtsahnend schicke Mode begutachten und wird fix zur Green Lifestyle Expertin. Das aber nur als kleiner Schlenker aus dem verrückten Blogger-Leben.
Mode! Mode! Mode!
Eigentlich wollte ich Euch von dem grandiosen Tag im Green Showroom berichten. Der Green Showroom ist zusammen mit der Ethical Fashion Show eine grüne Parallel-Messe auf der Fashion Week in Berlin. Mittlerweile auch die größte und erfolgreichste Europas. Gegründet wurde der Green Showroom vor exakt 10 Fashion Weeks, was in Fashionweek-Jahren bedeutet, dass es ihn seit 5 Jahren gibt. Verwirrend? Naja, die Fashion Week findet zweimal im Jahr statt. Macht insgesamt 10 Showrooms.
Berlin kam mir noch nie so international vor wie in dieser Woche
Überall englische und französische Klänge, Bloggerinnen und verrückte Modemenschen. Berlin IST ja ohnehin schon eine modische Stadt, aber während der Fashion Week kommen die Stars und Sternchen aller Blogs, Fashionfreaks und sämtliche Schreiberinnen der Modemagazine in die Hauptstadt und tummeln sich offenbar zwischen dem Brandenburger Tor und dem Eisstadion. Natürlich auch bei den verschiedene Showrooms und Messen.
Da geht es für die Labels und Designer um alles
Einkäufer und Blogger schlendern an ihren Miniatur-Showrooms vorbei und entscheiden über das Werk, an dem die Designer über Wochen und Monate saßen. Vollkommen klar, dass wir für Hollightly einen Blick auf die grüne Modemesse geworfen haben. Der Green Showroom findet gegenüber vom Brandenburger Tor im Hotel Adlon statt. Dort darf nur rein, wer Fair Trade, Eco oder Bio-Mode in seinem Portfolio hat. Am besten alles zusammen. Das ist ein Mekka für nachhaltige Modefans und für mich mal wieder die Bestätigung, dass faire Mode nicht grauenvoll und stillos sein muss.
Mein erstes Fazit: Green Fashion rocks!
Natürlich gibt’s auch die bunte Strickmode und Hanf- und Leinenkleider, die auch aus dem Hess Natur Katalog stammen könnten (nichts gegen Hess Natur! Aber sie sind nicht unbedingt fast forward in Sachen Trends und modernem Style). Die Fashion Week hat gezeigt, dass es stylische moderne und faire Mode gibt, junge Labels und Menschen, die ihre Kleidung unter guten Bedingungen produzieren wollen. Die will ich euch in den nächsten Wochen natürlich noch nach und nach hier im Blog ausführlich vorstellen. Aber das soll ja ein erster Lagebericht werden.
Meet & Greet mit Johanna Riplinger
Natürlich war auch die bezaubernde Johanna Riplinger (für Hollightly habe ich sie schon einmal interviewt) beim Green Showroom dabei und wir haben uns verabredet, um über ihre spezielle Färbetechnik zu sprechen.
Ich sage nur: TEMPELBLÜTEN! Johanna verwendet im Grunde Blütenabfälle von indischen Tempelanlagen. Sie sammelt die Blüten, bevor sie weggeworfen werden, presst sie in einer speziellen Färbetechnik auf ihre Stoffe und bekommt dadurch surreale Muster in der Seide. Sieht ein bisschen „Camouflage“, ein bisschen „Leopard“ und ein Hauch „von einer anderen Welt“ aus. Das spannende an dieser Technik ist nicht nur die Natürlichkeit der Rohstoffe, sondern die Geschichte, die die Blütenblätter erzählen. Das alles in fast schon luxuriösen Kleidern und Stoffen. Aber sie macht auch Mode für uns Normalsterbliche, seit kurzem. Während wir geplaudert haben, hat sie mir verraten, dass sie eine Zweitlinie entworfen hat, die etwas bezahlbarer ist, als die Tempelblüten-Luxus-Kleider. Eine zarte Baumwollbluse hat es mir besonders angetan. Mal sehen ob sie nicht doch demnächst in meinen Schrank wandert…. Johanna hatte uns auch zur Salon Show eingeladen. Eine Fashion Show, in der die einzelnen Labels ihre Outfits und Styles zeigen, auch im Adlon. Nur auf Einladung. Natürlich! Man gönnt sich ja sonst nichts. Die Show war interessant, aber noch interessanter waren die Menschen, die sich dort gezeigt haben. Das Grundprinzip der Fashion Week ist eindeutig „sehen und gesehen werden“.
Kleiner Exkurs und ein Rezept für die Streetstyle-Kunst:
Ich glaube, dass ich das nächste Mal mit einem Rock kommen muss, der nicht zu meinen Schuhen passt und der irgendwie mit der Handtasche zusammenpasst, die aber auf eine schräge fancy Art und Weise anders aussieht als der ganze Rest und dazu muss ich mir eine verrückte bunte Frisur schneiden lassen. DANN werde ich auffallen und von allen Fotografen abgelichtet.
Es hat schon etwas seltsames, wie diese Modeparadiesvögel sich alle ähnlich sehen, obwohl sie versuchen mit ihrem Paradiesvogeltum anders zu sein als alle anderen. Hauptsache auffallen ist da scheinbar die Devise.
Aber kommen wir wieder zurück zu unserem Modemekka. Johanna Riplinger war natürlich nicht die einzige beim Green Showroom. Nach unserem Plauderründchen, haben wir ein bisschen Labelhopping betrieben und uns einen ersten fair trade Milchkaffee gegönnt. Bei der Fashion Week wird man per Shuttle von Location zu Location gefahren. Das ist definitiv eine grandiose Erfindung, denn die einzelnen Showrooms liegen etwa 5 Kilometer auseinander und das heißt in Berlin mindestens 20 Minuten Fahrt mit dem Auto. Wie es sich für eine grüne und nachhaltige Modemesse gehört, wird man dann vom Green Showroom (in dem es übrigens Fair Trade Kaffee und Luv-Tea gibt) mit einer Fahrrad-Rikscha zur Ethical Fashion Show eskortiert. Das ist der zweite Teil in Sachen Fair Fashion.
Rikscha statt Auto, LUV-Tee statt Beutelware
Die Rikscha hat aber definitiv unser Glückssymbol verdient. Es ist zwar nur eine Kleinigkeit, zeigt aber, dass die Veranstalter nachgedacht und mitgedacht haben. Mal ganz abgesehen davon, dass es wirklich lustig ist! Die Ethical Fashion Show ist also im Grunde die Streetwear-Messe, wo der Green Showroom eher die luxuriöseren Labels beherbergt. Auch da haben wir Labels gesammelt und wurden bei einem Miniatur-Fotoshoot direkt von der Label-Designerin fotografiert und geoutet. Das war ein wirklich schräger, aber auch sehr lustiger Moment. By the way, ich liebe die Sachen von „Miss Green“ – ein kleines aber feines holländisches Label, das mit weichen Stoffen und Biobaumwolle arbeitet. Oder die zwei Berliner von Lillika Eden. Erst seit einem Jahr als Designer in Berlin unterwegs, produzieren auch in Berlin und sind schon bei der Salon Show dabei. Ich finde: Zu Recht! Ihren Blazer würde ich sofort nehmen oder das lange beigefarbene Kleid, das über den Catwalk wandeln durfte. Armed Angels (Absolutes Green Fashion Label, das ich schon mal im Blog vorgestellt habe) und TOMS ( One for One – so heißt das Konzept von TOMS – hier findet ihr mehr Infos über das Hipster Label aus Amerika) waren natürlich auch bei der Fashion Week und haben jeweils fabelhafte neue Teile für die nächste Modesaison auf den Markt geworfen. Von einem Blümchen-Blouson oder neuen Taschen, bis zu Schuhen, Schuhen, Schuhen. Vor allem Toms wird mit einer neuen Idee auf den Markt kommen. Sie wollen noch mehr Menschen helfen, mit ihrem One-for-One Konzept. Und ich bin jetzt schon begeistert. Ich werde darüber berichten, versprochen! Hier im Blog…
Jetzt schwelge ich noch ein bisschen in der ganzen Fashion Week und wünsche Euch Süßen einen hübschen Tag!
Liebe Petra, wow, Deutschlandfunk – wenn das mal kein Zeichen ist!!
Toller und interesannter Bericht . Ich werde mir die Labels mal genauer anschauen . Gruß Sabine
Sorry , interessanter , zu schnell getippt