Photographer: Emma Géraud Hair & Make-up: Beatrice Eni Model: Sydney Bistrow @Slides Models Paris
Photographer: Emma Géraud
Hair & Make-up: Beatrice Eni
Model: Sydney Bistrow @Slides Models Paris

Sie ist der Alchimist der Modewelt. Designerin Johanna Riplinger macht Green Fashion und setzt komplett auf Pflanzenfarben. Die Designerin sucht ständig nach neuen Möglichkeiten, die zauberhafte Natur und ihre Farbschönheit auf Stoff zu bannen. Dafür ist sie unermüdlich auf der Suche nach neuen Pflanzenfarben, nach Methoden, mit deren Hilfe sie die Farben der Natur nachbilden und in Mode übersetzen kann. Das verbindet sie mit dem Pariser Chic, ihrer Wahlheimat. Die sie sicher auch zu ihren außergewöhnlichen, aber eleganten Modeteilen inspiriert. Was würde ich geben für eines dieser Traumkleider, da trifft Hippiefrau auf Pariser Chic und Elfeneleganz, hach! Ach was, das verdient ein Doppel*hach* *hach*

Photographer: Emma Géraud Hair & Make-up: Beatrice Eni Model: Sydney Bistrow @Slides Models Paris
Photographer: Emma Géraud
Hair & Make-up: Beatrice Eni
Model: Sydney Bistrow @Slides Models Paris

Farbexplosionen in der Natur und auf der Mode

Geht euch das nicht auch manchmal so, dass ihr eine Blume seht oder ein Herbstliches Blatt und euch bei dem Gedanken ertappt, dass eine Bluse oder ein Kleid in dieser Farbe traumhaft aussehen würde? Ich persönlich hätte so gerne irgendwann ein Kleid, dass genau die Farbe hat, wie sie reife Himbeeren haben. Die Natur weiß einfach am Besten wie es geht. Umso schlimmer, dass wir in der Textilindustrie lieber auf die schnöde Chemie setzen, anstatt uns von der Natur, dem Profi, helfen zu lassen und uns bei Blumen, Pflanzen, Bäumen und Tieren Inspiration zu holen. Das macht Johanna Riplinger für uns und setzt damit ein Zeichen für mehr Nachhaltigkeit.

Die modische Version des Sommernachstraums

Johanna Riplinger entwirft Kleider für Elfen mit Stoffen von zarter Schönheit, verbunden mit dem Glamour der Natur. Nur, dass sie mit den Fotos ihrer aktuellen Kollektion auch noch zeigt, dass ihre Kleider nicht nur verhungerten Magermodels steht, sondern gestandenen Frauen, Typen, Frauen, die im Leben etwas erreicht haben und nicht unbedingt einer „Size Zero“ entsprechen.

Photographer: Emma Géraud Hair & Make-up: Beatrice Eni Model: Sydney Bistrow @Slides Models Paris
Photographer: Emma Géraud
Hair & Make-up: Beatrice Eni
Model: Sydney Bistrow @Slides Models Paris

Ein Votum für mehr Natürlichkeit und gegen „Size Zero“

Ein kleiner wütender Einschub an dieser Stelle: Size Zero ist ohnehin der größte Blödisnn, den sich die Modeindustrie je ausgedacht hat. Eine Größenbezeichnung, die ich in sich schon komplett schwachsinnig finde, by the way – warum sollen Frauen sich so runterhungern, dass sie einer Größe Null entsprechen, dass sie im Grunde verschwinden.

Echte Frauen statt Magermodels

Johanna Riplinger hat sich dazu entschlossen ihre aktuelle Kollektion mit der erfolgreichen Schwimmerin Franziska Schreiber zu fotografieren. Wenn sie nicht gerade ihre traumhaft schönen Kleider designt. Ich weiß, ich weiß, ich klinge übertrieben schwärmerisch. Aber wenn man sich die Fotos ansieht, dann muss man schwärmen. So leicht und fein und trotzdem modern und stylisch. Wie ein zarter Feenhauch, so stelle ich es mir vor, wenn ein Kleid von Johanna Riplinger im Wind weht. Was aussieht wie Haute Couture ist Green Fashion, nachhaltige Mode aus biologischen Stoffen und mit Pflanzenfarben gefärbt. Johanna Riplinger zeigt auf die schönste Art und Weise, dass nachhaltige Mode nicht Sack und Asche sein muss, wenn Jute, dann in edelster Form und wenn Hanf, dann der helle Farbton, denn Hanf als Pflanzenfarbe ergibt. Deshalb freue ich mich sehr, dass sie sich die Zeit für ein Interview mit mir genommen hat. Außerdem wird sie im Green Showroom der diesjährigen Fashion Week sein. Auch dort könnt ihr sie und ihre zauberhaften Kleider besuchen. Ich werde auf jeden Fall bei ihr vorbeischauen.

Das Interview: Johanna hat mit mir über ihr Label, modische Philosophie, die Schönheit der Natur und die Herausforderungen von Green Fashion geplaudert

Petra von Hollightly: Wer steckt hinter Deinem Label (hier gehts zu ihrer Webseite:  www.johannariplinger.com), also wer ist die Frau hinter Johanna Riplinger?

Johanna: Eine Frau auf der Suche nach wahrer oder natürlicher Schönheit und ihrem Ausdruck in unserer zweiten Haut… Der Mode! Mir liegt schon immer viel daran, dem Wesen der Frau näher zu kommen – und da fange ich an mit der Frage: wer bin ich, was möchte ich schöpferisch ausdrücken und wofür will ich mich einsetzen. Im Gegensatz zu einer äußerlichen Emanzipation frage ich mich, was ich in mir selbst bewegen kann, was ich in meinen Kreationen widerspiegeln lassen kann und wie ich Frauen damit mehr Selbstwertgefühl vermitteln kann.

Photographer: Emma Géraud Hair & Make-up: Beatrice Eni Model: Sydney Bistrow @Slides Models Paris
Photographer: Emma Géraud
Hair & Make-up: Beatrice Eni
Model: Sydney Bistrow @Slides Models Paris

Petra von Hollightly: Was für eine schöne Botschaft. Wir Frauen könnten uns so viel mehr Selbstbewusstsein erlauben. Gleichzeitig bist Du nicht nur kreativ, sondern auch nachhaltig. Wie war Dein Weg zur Nachhaltigkeit?

Johanna: Ich bin in einer wunderschönen Umgebung sehr naturverbunden aufgewachsen, und so war es mit zunehmendem Alter eher ein Bewusstwerden, dass Nachhaltigkeit für mich schon immer sehr wichtig war und sein würde. Wenn man viel in der Natur verbringt und sie schätzen lernt ist es ganz selbstverständlich auf die Ressourcen acht zu geben.

Petra von Hollightly: Aber Du könntest es sicher viel einfacher haben, wenn Du ohne nach rechts oder links zu blicken, klassisch produzieren würdest. Warum hast Du Dich so kompromisslos für die Nachhaltigkeit entschieden?

Johanna: Ich möchte dazu stehen, was ich kreiere. Mit natürlichen Stoffen und Pflanzenfarben zu arbeiten ist meine Art die Verbindung von Natur und der Mode herzustellen. Eine Art imaginärer Garten in stofflicher Form. Pflanzenfarben sind seit einiger Zeit in Vergessenheit geraten und alleine dieses Wissen wiederzufinden, zu experimentieren und in Umlauf und Funktion zu bringen ist viel Arbeit und benötigt viel Recherche, Geduld und tausende von Versuchen. Ich entscheide mich dazu als Designer die verschiedenen Produktionsschritte zu hinterfragen und was die kurz-und langfristige Auswirkung ist, von dem was produziert wird. Alles ist ein Kreislauf, ist es immer nur eine Frage der Zeit bis wir die Auswirkung unserer Aktion zu spüren bekommen. Im Guten, wie im schlechten. In der Textilindustrie haben wir inzwischen eigentlich genügend Kenntnisse von den Zuständen, die nicht mehr akzeptabel für uns sein sollten.

Petra von Hollightly: Wo liegen denn aus Deiner Sicht, die Punkte, die wir ändern oder anstoßen müssen, um nachhaltigere Mode und einen nachhaltigeren Lebensstill noch weiter zu verbreiten?

Photographer: Emma Géraud Hair & Make-up: Beatrice Eni Model: Sydney Bistrow @Slides Models Paris
Photographer: Emma Géraud
Hair & Make-up: Beatrice Eni
Model: Sydney Bistrow @Slides Models Paris

Johanna: Eigentlich liegt es heute nur in der klaren Entscheidung und Stellungnahme des Käufers. Denn es gibt bereits sehr viele Labels die nachhaltige Mode anbieten und für sehr viele Jungdesigner ist zumindest ein Teil Nachhaltigkeit nicht mehr aus der Mode wegzudenken. Aber es würde den Prozess stark beschleunigen, wenn einige Mode-Ikonen, sowohl bekanntere Designer als auch Fashionistas den Mut hätten wirklich Stellung zu nehmen (und das nicht in Form von Greenwashing); denn selbst wenn ich als Designer gerne den Frauen mitteilen möchte „ sei wer Du bist und lass Dich nicht zu sehr beeinflussen“ so folgt die Masse immer noch dem Diktat ihrer Idole. Auch die Presse kann beeinflussen, einfach mehr zeigen was es gibt, damit die Frau sich frei entscheiden kann und auswählen kann, was ihren Geschmack und Stil trifft und nachhaltig ist.

Petra von Hollightly: Genau das denke ich auch, absolut! Deswegen auch unser Blog. Wir haben uns ganz bewusst dafür entschieden, zu zeigen, wie cool und stylisch nachhaltiges Design ist. Was sind die Punkte, die Du für Dich festgelegt hast und beachtest bei Deinem Label in Sachen Ecofashion?

Johanna: Der Schwerpunkt meiner Kollektionen liegt auf natürlichen Materialien und Pflanzenfarben. Persönlich fühle ich mich einfach wohl in diesen Materialien, die atmungsaktiv, sehr angenehm auf der Haut und umweltfreundlich sind. Mit den Pflanzenfarben möchte ich zeigen dass wir einen der umweltbelastenden Bereiche der Textilindustrie (Synthetische Farben) schlagartig umdrehen können, d.h. so produzieren dass keinerlei toxische Stoffe verwendet werden weder für die Umwelt noch für den Menschen, der die Stoffe direkt auf seiner Haut trägt. Alles was wir produzieren benötigt irgendwelche Rohstoffe. Mit den Pflanzenfarben können wir sehen, dass vieles verwendet werden kann, was wir ansonsten als Abfall betrachten: vertrocknete Schalen der Früchte die wir essen, Blätter, Stängel, Wurzeln etc. Das Wasser das zum Färben der Pflanzenfarben verwendet wird, kann komplett wiederverwendet werden und die soliden Reste werden zu einem hochwertigen Biodünger. Es ist also eine Art integriertes Zero-Waste-Verfahren. Das wiederum hat einen positiven Einfluss auf soziale Aspekte. Für die Produktion liegt mir viel am persönlichen Kontakt mit den Menschen, viel Zeit mit meinen Partnern zu verbringen und mich was mir zeig, dass wir dieselben Werte teilen. Ich bin sehr darauf aus noch mehr technische Innovation mit dem alten Wissen um Pflanzenfarben vereinen – ich glaube sehr an das Prinzip des Fortschritts und das heißt für mich: Das gute alte beibehalten und mit innovativem Neuem kombinieren.

Petra von Hollightly: Du lässt Dich auch in Deinem Look von der Natur inspirieren, was ich wunderschön finde. Deine Kleider fließen wie Wasser, wehen wie ein zarter Windhauch und tragen die Farben von zarten Blüten. Welche Momente oder Augenblicke inspirieren Dich zu diesen Looks?

Johanna: Ich beobachte sehr gerne meine Umgebung und suche oft Gärten oder wilde Natur auf. Aber selbst in einer Stadt wie Paris sehe ich die Knospen der Bäume sprießen, die Seine fliesen, Blätter, die durch den Wind von den Bäumen geweht werden und vieles mehr…das sind tägliche Bilder und sinnliche Eindrücke, die ihren Weg irgendwie in die Kollektionen finden. Ich bin aber auch sehr von ganz verschiedenen Frauen inspiriert, von ihrer eigenen Schönheit. Ich versuche zu finden was zu ihrem Lebensabschnitt passen würde und worin sie sich frei und wohl fühlen würden.

Photographer: Emma Géraud Hair & Make-up: Beatrice Eni Model: Sydney Bistrow @Slides Models Paris
Photographer: Emma Géraud
Hair & Make-up: Beatrice Eni
Model: Sydney Bistrow @Slides Models Paris

Petra von Hollightly: Mir geht es oft so, wenn ich eine Blüte sehe oder roten Sandstaub oder die Farben des Himmels, dass ich mir wünschte, ich könnte diese Farbe einfangen und ein Outfit daraus kreieren, weil die Natur einfach die schönsten Farben macht, geht Dir das auch so?

Johanna: Ja, es gibt viele Farben, die wir gar nicht so reproduzieren können wie wir sie in der Natur finden, selbst mit Petrochemischen Farbstoffen. Denn so viel hängt vom Material der Form und dem Licht ab. Das bleibt dann manchmal ein Traum, ist aber auch Inspiration und weckt in mir den Drang eine kreative Lösung dafür zu finden, einen künstlerischen Ausdruck, der dem unerreichbaren doch nahe kommt. Farbe ist ein spannendes Thema, das mit Licht, Strahlung und unserer Wahrnehmung zu tun hat. Mit Pflanzenfarben kann man z.B. keine aggressiven Farben herstellen, es gibt immer eine Harmonie und sie reflektieren das Licht anders als Farben der synthetischen Chemie.

Petra von Hollightly: Man spürt in jedem Deiner Worte diese große Liebe zur Natur. Und auch viele Gedanken, ein Hauch Philosophie. Woher kommt diese Liebe?

Johanna: Wenn ich an meine Kindheit denke, sehe ich immer den großen Garten in dem ich aufgewachsen bin. Das war vielleicht das schönste Geschenk das mir meine Eltern gemacht haben. Ich habe gelernt die Natur zu lieben und zu achten. Schon als ich klein war, bin ich durch den Garten gelaufen, habe mich mich in Stoffe gehüllt und Kleider gezeichnet, die für mich ein künstlerischer Ausdruck dieser Schönheit der Natur waren. Die Ressourcen der Natur achtsam zu verwenden um Schönes zu kreieren war und ist für mich wie eine ganz natürlicher Weg dieser frühen Erfahrung.

Petra von Hollightly: Wer ist die Frau, für die Du Deine Designs kreierst?

Johanna: Ich bin von sehr verschiedenen Frauen inspiriert, und das schönste Kompliment für meine Kollektionen ist, wenn dasselbe Kleid von Frauen verschiedenster Formen und Alters getragen wird, es perfekt passt und jede Frau es sich auf ihre Weise zu eigen macht. Da es sich bei meiner Linie um hochwertige Teile handelt ist meine Mode für die Frau die nach Luxus mit Werten sucht, die etwas ganz besonderes für sich möchte oder vielleicht für einen speziellen Anlass etwas Außergewöhnliches gönnen möchte.

Petra von Hollightly: Warum hast Du Dich dazu entschlossen, kein Model, sondern eine Schwimmerin für die Fotoshoots der Kollektion zu engagieren?

Johanna: Das war eigentlich ein unglaublich schöner Zufall. Für mich ist es wichtig das Frauenbild so darzustellen, das wir Frauen uns daran wieder erkennen und dass es uns erhebt, nicht erdrückt oder deprimiert. Franziska Schreiber ist als Schwimmerin, ehemalige Vize-Weltmeisterin, natürlich wie ein Fisch im Wasser und konnte so unglaublich gut dieses Idealbild der Frau verkörpern. Aber gleichzeitig auch zeigen dass es eben nicht die „Size Zero“ sein muss.

Petra von Hollightly: Ja! Danke dafür! Ich wünsche mir schon so lange, dass Designer endlich diesem Magerwahn ein Ende setzen und „normalere“ Frauen über den Laufsteg schicken. Was mir übrigens aufgefallen ist, ist dass Deine Kleider eine unglaubliche Leichtigkeit ausstrahlen – ist es das, was Du vermitteln möchtest?

Johanna: Mode ist die Art und Weise wie wir uns als Gesellschaft, Gruppe oder Individuum äußerlich ausdrücken, eingebettet in eine bestimmte Zeit. Selten hatte die Frau so viel Freiheit wie heute und doch lässt sie sich wieder und wieder ein Diktat vorschreiben, wie sie zu sein hat. Sicherlich suchen wir alle irgendwo nach einem Idealbild, in uns oder außerhalb. Leichtigkeit, im Sinne von Schwerelosigkeit, Freiheit und Freude sind dabei die Attribute die ich gerne in der Mode sehen möchte und deshalb kreiere.

Petra von Hollightly: Das gelingt Dir! Gibt es eine Botschaft, die Dir wichtig ist?

Johanna: Die wichtigste Botschaft richtet sich an alle Frauen – sei wer Du bist, stehe zu Dir, achte Dich und achte auf Dich und versuche das Beste in Dir selbst zu sein!

Petra von Hollightly: Danke, liebe Johanna, für diese zauberhafte, leichte und doch so gedankenvolle Gespräch!
Und für Euch Süßen gibt es hier noch die Adressen, wo ihr die elfenhaften Traumkleider von Johanna Riplinger bekommen könnt. Oder ihr besucht sie auf der Fashion Week im Green Showroom, ich werde auf jeden Fall bei ihr vorbeischauen.

Da könnt ihr sie live treffen: 

Johanna Riplinger ist während der Fashion week bei einem  Pop-up Sale in der Mulakstrasse in der Boutique von Claudia Skoda während des Fashion Street Festes dabei. Pssssst! Das ist noch Top Secret – aber mehr Infos bekommt ihr sofort hier oder auf ihrer Facebook-Seite:  https://www.facebook.com/pages/Johanna-Riplinger)

Echte Shopwelt:

ETAGE EINS Fashionstore

Überseeboulevard 2/ Tokiostrasse

20457 Hamburg

T + 49 40 30 03 58 63

www.etage-eins.com

BEYAVISTA Eco Concept Store

Seestraße 10

71638 Ludwigsburg

Style Affaire

Marktgasse 15

72070 Tübingen

T+49 7071 7787227

 

Online Shopwelt:

www.trovea.com

www.fashion-locals.com

 

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