Das Fashionmagazin Vogue hat sich selber eine Magermodels-Diät verordet! Nie mehr skelettartige Ärme und Beine auf dem Cover! Nie mehr verhungerte Gesichter! Nie mehr Models, denen man entsetzt eine Stulle zuwerfen möchte! Man will es kaum glauben… Laut dem Verlag sollen sich alle internationalen Ausgaben der Modezeitschrift einem 6-Punkte-Plan unterwerfen – „Gesundheitsinitiative“ hat man das getauft. Das Magazin will nicht mehr mit essgestörten Models und Mädchen unter 16 Jahren zusammenarbeiten.

Wie schön wäre es, wenn die Vogue dem Beispiel von Modedesignerinnen wie Johanna Riplinger folgen würde, die für ihre Kollektion 2013 eine Schwimmerin als Model engagiert hat und keine verhungerten Mädchen

Foto: Phil Dera www.phildera.net
Foto: Phil Dera www.phildera.net

„Als eine der einflussreichsten Stimmen der Modelwelt sieht sich „Vogue“ in der Verantwortung, ihr Gewicht in die relevanten Themen und Diskussionen der Branche einzubringen“, teilte der Verlag bedeutungsschwanger und wichtig am Donnerstag in München mit.

Die Vogue hat also endlich verstanden, was Psychologen, normale Menschen und genervte Frauen mit Köpfchen schon lange sagen. Magermodels sind nicht attraktiv! Sie sind außerdem ein falsches Vorbild für junge Mädchen, die sich einbilden, dass sie mit genug Hungerkur, exzessivem Sport und viel teurer Kosmetik (produziert von der Industrie, die auch die Werbeanzeigen in der Vogue bezahlt) genauso aussehen können wie ihre dürren Idole auf dem Cover der Fashion-Bibel. Dahinter steckt eine gut funktionierende Industrie, die reich während sie mit den Sehnsüchten von Frauen spielt. Der Sehnsucht nach Perfektion. Der Sehnsucht danach, so auszusehen wie die schönen Frauen auf dem Cover. Ein Unterfangen, das absolut fragwürdig und vermutlich unmöglich ist. Weil die Model-Frauen sich von Wattebäuschchen mit Orangensaft ernähren (und damit selber zerstören), weil sie von professionellen Fotografen abgelichtet, von professionellen Kosmetikerinnen geschminkt und anschließend von professionellen Grafikern komplett gepimpt werden. Insofern ist es ein erster und richtiger Schritt, dass das vermutlich einflussreichste Modemagazion der Welt sich gegen Magermodels entscheidet. Zumindest offiziell mit dem heutigen Bekenntnis zur „Gesundheitsinitiative“.

Eine kleine Hintertür hat man sich bei der Vogue trotzdem offen gelassen mit den zwei Wörtchen: „nicht wissentlich“…. will man mit Magermodels zusammenarbeiten. „Nicht wissentlich“?!? Das sieht man doch! Will aber vermutlich frei übersetzt heißen – was man bei der Vogue nicht weiß, macht die klappergestellfanatischen Moderedakteurinnen nicht heiß. Es bleibt die Hoffnung, dass die Modezeitschrift es ernst meint mit ihrem neuen Motto und wirklich in Zukunft mit Models für Furore sorgen will, die nicht kurz vor dem Hungertod stehen.

Das wäre doch mal eine richtige Entwicklung zu einem gesunden Lebensstil, wenn uns von den Magazinen gesunde Mädchen entgegenlächeln – sozusagen nachhaltiges Fashion-Statement! Mal sehen ob die Vogue das schafft.

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